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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 455

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 10. Die großen Kirchenversammlungen und die Hussiten. 455 klagte unter der unerhörten maßlosen Geldgier der beiden Päpste, de- ren jeder (namentlich aber der französische Papst) nur darauf bedacht schien, durch alle rechtmäßigen oder unrechtmäßigen Mittel Geld her- beizuschaffen, theils um den eignen Lüsten zu fröhnen, theils um den Gegner zu bekämpfen. Das schlug dem Faß vollends den Boden aus. Auch die Franzosen wurden es müde, ihren Papst zu Avignon um solchen Preis bei sich zu dulden. Sie wollten ihn zwingen, sich mit dem römischen Papst zu vertragen. Aber von Vertragen kann unter Päpsten nie die Rede sein. Lieber entfloh Benedict Xiii., der zu Avignon auf Clemens Vii. gefolgt war, aus Frankreich nach Spa- nien, und sprach von seinem Schloß von Perpignan, später von dem einsamen Peniscola aus, den Bannfluch über die ganze Welt. Da nun auf solche Weise der Sache nicht geholfen war, so kam man wie- der auf die alte Forderung zurück, die schon früher von den französi- schen Königen gegenüber dem Papst Bonifacius Viii. erhoben war, nämlich, daß wie in alter Zeit wieder ein allgemeines Concilium ver- sammelt werden müßte, und die gelehrten Theologen, namentlich die Pariser, bewiesen weitläuftig und gründlich, daß nicht der Papst über dem Concil, sondern das Concil als die Versammlung aller Bischöfe, Aebte, Doctoren und Professoren der Theologie über dem Papst stünde und von dem Concil die Heilung der kranken Kirche an Haupt und Gliedern geschehen müsse. §. 10. Die großen Kirchenversammlungen und die Hussiten. Daß die Papstgewalt ein Nebel, die Lehre von der Untrüglich- keit und Göttlichkeit der Päpste ein Unsinn, die Erhebung der geist- lichen Gewalt über die weltliche ein Verderben beider sei, hatte die katholische Christenheit durch das Schisma hinlänglich erfahren. Man hätte meinen sollen, sie würde nun zu der Erkenntniß gekommen sein, daß die Kirche, welche sich so ganz ihres geistlichen Charakters entkleidete und in so schändliche Sünden und Spaltungen sich ge- stürzt hatte, innerlich krank und faul sei und einer gründlichen innern Reinigung bedürfe. Aber bis zu dieser Einsicht war nur eine sehr kleine Zahl wahrheitsuchender Männer gelangt. Zuerst Wicleffe in Eng- land, in dem von den Päpsten in der übermüthigsten Weise behandel- ten und ausgesogenen Lande, wo jetzt König und Volk die Schwä- chung der Papstmacht benutzten, um sich von einigen der entehrend- sten Pflichten gegen die Päpste loszumachen, und sich von dem Pre- diger und Professor Wicleffe beweisen ließen, daß das Papstthum nicht eine göttliche, sondern eine menschliche Einrichtung >ei, daß die Kirche gar kein sichtbares Haupt bedürfe und deshalb auch das Papstthum unter Umständen wieder aufgehoben werden könne. Da-

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 470

1859 - Lübeck : Rohden
470 Xxii. §. 14. Wiedererhebung Frankreichs rc. Reich hineinspielte, in seine eigne Hand zu bringen und zugleich die schönen italienischen Länder des Papstes zu gewinnen wünschte? Doch nicht auf diese Weise sollte die alte Weltmonarchie wiederher- gestellt werden. Sie sollte überhaupt nicht wiederkehren. Nur das sollte geschehen, daß die bedeutendsten und religiös angeregtesten Völker der europäischen Christenheit, daß Deutschland und die Niederlande mit Spanien und Italien noch einmal unter denselben Scepter gebracht wurden, damit der große Geisterkampf, der jetzt bevorstand, auf eine ehrliche und gründliche Weise zwischen ihnen könnte zu Ende gekämpft werden, wie es denn ja auch geschehen ist. $. 14. Wiedererhebung Frankreichs als Deutschlands Widerpart und Verderben der Schweiz. Indem wir die Gesammtheit der Länder überschauen, welche beim Beginn der Reformation durch das gemeinsame Herrschergeschlecht wieder mit einander in Berührung, in die engste Verbindung getreten sind, fällt es uns sogleich auf, daß der alte Gegner Deutschlands, daß Frankreich auch jetzt noch in seiner vereinzelten und feindlichen Stellung bleibt und der gesummten übrigen abendländischen Christen- heit als ein losgesondertes Glied gegenübertritt. Auch dem fränki- schen Volke sollte das reine Evangelium wieder angeboten werden, oftmals, reichlich, dringend; es sollten auch viele einzelne Seelen durch die lautere Predigt dem Verderben entrissen werden, wiewohl das Volk als Ganzes durch den bewußten und grimmigen Wider- stand gegen das Wort Gottes erst völlig zu der antichristischen Stel- lung und zu dem Verderben heranreifte, dem es vor unseren Augen entgegengeht. Aber aus dem Schooße Frankreichs konnte keine Kirchenresormation selbständig hervorgehen, die deutsche Reforma- tion blieb den romanischen Völkern fremd und reizlos. Es fand sich aber ein anderer Boden, der, obwohl ursprünglich Deutschland ange- hörig und mit deutschem Wesen gesättigt, doch seit längerer Zeit schon in gefährlicher Weise nach Frankreich hinüberneigte. Hier bildete sich eine zweiter Quell- und Mittelpunkt der Reformation, und neben der deutschen, germanischen Reformation in Sachsen begründete sich eine welsche, romanische Reformation in der Schweiz. Nicht so schnell waren die bedenklichen Folgen der allmäligen Los- reißung aller schweizer Cantone von den angestammten deut- schen Gewalten und althergebrachten Verpflichtungen sichtbar ge- worden. Ein halbes Jahrhundert hindurch hatten die verbundenen Schweizer nicht bloß den Ruhm unvergleichlicher Tapferkeit, ja Un- überwindlichkeit, sondern auch echter deutscher Treue und Biederkeit,

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 482

1859 - Lübeck : Rohden
482 Xxm. §. 2. Erstes Hervortreten der Reformatoren. Heiligen anrufen zu müssen, statt den viel lustigern Dienst des Bacchus und der Aphrodite wieder aufzunehmen. Päpste, Cardinäle, Bischöfe und Aebte sah man mit Fürsten und Obrigkeiten ganz ungescheut dem alten Heidenthum sich ergeben und wenigstens in vertrauteren Kreisen sich üben, mit heidnischer Zunge heidnische Gedanken in Umlauf zu setzen. In Deutschland finden wir von solcher Wirkung des wiederauf- gefundenen Alterthums kaum eine Spur. Desto eifriger beschäftigte man sich hier mit Sprachstudium und Grammatik. Man eilte, den mittelalterlichen Kirchenstil-des verdorbenen Latein von sich abzuthun und sich einer eleganten und correcten Rede zu befleißigen. Die Schu- len wurden umgestaltet. An die Stelle der scholastischen Lehrer traten die freier und feiner gebildeten Humanisten. Ein großer Eifer der Forschung, der Weiterbildung erwachte. Vor allen Dingen aber wen- dete man die kauni gettonnenen neuen Kenntnisse auf die heilige Schrift an. Bibelübersetzungen und Umschreibungen erschienen in rascher Folge, noch unvollkommen, aber sie brachen Bahn und deckten das vorhandene Bedürfniß auf. §. 2. Erstes Hervortreten der Reformatoren. So Viele aber auch da waren, welche laut über das Verderben der Kirche klagten und nachwiesen, wie nothwendig eine Aenderung sei, so Viele auch da waren, welche die rechte Lehre schon rein und lauterlich vortrugen, so hatte doch von ihnen allen bisher noch Keiner gewagt, dem Papst und seinen Anordnungen geradezu entgegenzu- treten, sich seinem Gehorsam zu entziehen und es wirklich zu einem Bruch mit dem ganzen hierarchischen System zu treiben. Auch die lautesten Spötter, auch die gediegensten Lehrer, sie gingen doch ge- horsamlich in den hergebrachten kirchlichen Geleisen, und wenn sie selbst den Papst für den leibhaftigen Antichrist erklärt hätten, so würden sie ihm doch nichts desto minder gehorcht haben. Solche Hmte schienenden Wächtern der römischen Kirche wenig gefährlich, man ließ sie gewäh- ren. Wo aber einer es wagen sollte, etwas gar zu stark an dem Be- stehenden zu rütteln, da hatte er noch immer die Strafgewalt der Kirche zu fürchten. Noch in hohem Alter ward Johann v. Wesalia vor das geistliche Gericht geladen, auch Reuchlin's Bücher wurden ver- brannt und es fehlte nicht viel, so wäre er selber verurtheilt. So war es doch auch jetzt nichts Geringes, den Kampf gegen die riesige Macht der Kirche zu wagen, auch die Besten scheuten davor zurück. Wäh- rend nun aber alle Welt erwartungsvoll ftaub und darin einig war, daß Etwas geschehen müsse, und doch nicht wußte, wie und was und von wem? siehe da erscholl (1517) von Wittenberg aus die große Kunde, ein Augustinermönch, ein Professor an der Universität, vr. Martin Luther habe es gewagt, einen Beamten und Abgeordneten des Erz-

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 564

1859 - Lübeck : Rohden
564 Xxv. §. 2. Die Revolutionen in England und der Deismus. Parlament war weder mit ihm noch unter sich selber einmüthig. Ka- tholiken und Royalisten tauchten überall wieder auf, Verschwörungen gegen sein Leben mehrten sich von Jahr zu Jahr. Als er 1658 starb, hatte er wohl Frieden mit seinem Gott, aber auch die demüthigende Aussicht, daß das Werk seines Lebens vor Gott nichts Anderes als Holz, Heu und Stoppeln gewesen sei und schnell vom Feuer verzehrt werde. Der flüchtige Königssohn Karl Ii. ward wieder auf den Thron gesetzt, aber er brachte zu der Unzuverlässigkeit und Charakter- losigkeit seines Vaters noch ein stärkeres Liebäugeln mit dem Katho- lieismus und eine schmachvoll ausschweifende Sittenlosigkeit mit hinzu, so daß seine Regierung unter unablässigen Stürmen verlief. Er starb 1685, und sein Bruder und Nachfolger Jakob Ii., der geradezu zur katholischen Kirche übertrat, ward vom Thron ausgeschlossen und nur seinen protestantischen Familiengliedern die Nachfolge gestattet (1688). So hatte denn Europa in England das erste Beispiel des revolu- tionären Umsturzes eines Königsthrones und der Hinrichtung eines recht- mäßig angestammten Königs durch die rücksichtslose Gewaltherrschaft einer Volksmasse. So schrecklich ein solcher Vorgang an sich ist, so ward er doch hier noch schrecklicher dadurch, daß er von einem prote- stantischen, besonnenen, rechtseifrigen Volke geübt ward, noch schrecklicher, weil er als die Frucht einer religiösen Begeisterung, als das Ergebniß einer besondern göttlichen Erleuchtung erscheinen wollte. Auch die Hol- länder hatten sich von ihrem Fürsten lvsgerissen und sich eine republi- kanische Verfassung gegeben, und es ist wohl unzweifelhaft, daß das glückliche Gelingen ihres Abfalls und das rasche Aufblühen und Ge- deihen der holländischen Republik viel zu den Entschlüssen der englischen Republikaner beigetragen hat. Aber die Sachen lagen doch in Holland ganz anders. Es war ein Glied des deutschen Reichskörpers, und wollte es vor der Hand auch bleiben, es blieb unter seinen altgewohnten Obrig- keiten, als es dem fremdländischen Oberherrn, der sich in einen Feind des Landes verwandelt hatte, den Gehorsam versagte. In England dagegen stürzte man die bestehenden Gewalten gänzlich um, setzte ganz neue und andersartige ein und sprach dem Volke das Recht zu, über seinen König zu richten und sich selbst eine Regierung zu bestimmen nach eignem Belieben. In Frankreich während der Regierung Heinrich's Iii. und Iv. hatten die Jesuiten den verhängnißvollen Gundsatz von der Volkssouverainetüt zuerst aufgebracht. Jetzt las man auch in protestantischen Schriften, man hörte es von den pro- testantischen Kanzeln Englands, daß das Königthum keineswegs von Gottes Gnaden herrühre, sondern von Volkes Gnaden. Die schreck- lichen Stichwörter Freiheit und Gleichheit danken ihren Ursprung den levellistischen Banden Cromwell's. Die alten Forderungen aus den Bauernkriegen der deutschen Reformationszeit tauchten wieder auf. Da ist es uns, als wenn wir auch den zweiten jener unreinen Geister

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 536

1859 - Lübeck : Rohden
536 Xxiv. §. 5. Philipp Ii. und England. rert und zu strafen. Während in Italien, Spanien, Frankreich und den Niederlanden die Scheiterhaufen für die Protestanten loderten, wurden in England die Katholiken öffentlich verbrannt. Selbst die katholische Königin von Schottland, welche Elisabeth in ihre Gewalt bekomnien hatte, ward hingerichtet. Da entschloß sich Phi- lipp Ii. im Bunde mit dem Papst zur Gewalt. Die unüberwind- liche Armada ward ausgerüstet. Mit einem Schlage sollte der englische Protestantismus sammt seiner Königin zertrümmert werden. Aber Gott hatte es anders beschlossen; Winde und Wogen vernichte- ten die Armada, noch ehe eine Landung versucht war (1588). Mit äußerer Gewalt, das sah man wohl, ließ sich das Papstthum in Eng- land eben so wenig wieder einführen, wie durch heimliche Ränke. Schottland war bis zu Elisabeth's Tode ein von England gesondertes Königreich. Schon ehe Maria Stuart den Königsthron bestieg (1560), war die Reformation in Schottland eingedrungen und hatte in Knor (Ver schon S.506 genannt ist) ihren gewaltigsten, hart- näckigsten Vertreter gefunden. Die gewaltsame Art, wie schon vor Knor und mehr noch unter seiner Führung die Reformation gegen die Bestrebungen der starken katholischen Partei, gegen Geistlichkeit und Adel durchgesetzt wurde, hat für unser Gefühl etwas schwer Verletzen- des, und der Herr hat die dabei begangenen Ungerechtigkeiten und Frevel in späterer Zeit mit schweren Strafen heimgesucht und die schot- tische Kirche ein Jahrhundert lang durch eine strenge Blut- und Feuer- taufe reinigen müssen. Maria Stuart, am französischen Hof in französischem Leichtsinn und Sittenlosigkeit erzogen, brachte ihre katho- lischen Neigungen und französischen Lebensgewohnheiten mit nach Schottland zurück, konnte aber durchaus nichts gegen die schon befe- stigte Herrschaft des Protestantismus unter ihren Unterthanen aus- richten, stürzte sich vielmehr durch ihre Leichtfertigkeit in schwere Ver- brechen, die dem Ehebruch und Morde gleich zu achten waren. Das Volk erhob sich gegen sie. In einer unglücklichen Schlacht ward sie geschlagen und mußte nach England zur Elisabeth, ihrer Verwandten, stückten, deren Nachfolgerin auf dem Thron sie zu werden hoffte. Aber Elisabeth wollte sie nicht eher an ihrem Hofe aufnehmen, als bis sie sich von den schweren Anklagen, die auf ihr lasteten, gereinigt hätte. Sie konnte oder wollte sich nicht reinigen und Elisabeth be- hielt sie — die freie Königin des Auslandes — wider alles Recht und Gesetz 20 Jahre lang in Haft. Aber es war für sie eine gefährliche Gefangene. Alle katholisch Gesinnten in ihrem Reich sahen aus die Maria, als auf ihre künftige Königin und Wiederherstellerin des Ka- tholicismuö in England. Die Päpste, die Franzosen, Philipp Ii. standen mit ihr in heimlicher Verbindung. Mordanschläge gegen Eli- sabeth wurden gemacht. Sie glaubte sich am Ende nicht anders retten zu können, als indem sie die Hinrichtung der Gefangenen be- fahl. Maria Stuart litt, was ihre Thaten werth waren, aber Eli-

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 75

1859 - Lübeck : Rohden
Vil §. 5. Auflösung des Zehnstämmereichs durch Affur (720 v. Ehr.). 75 in die göttliche Leitung der Weltgeschicke immer von höchster Wichtig- keit. Denn wir ersehen daraus, daß obgleich der Herr diese Heiden- reiche ihre eignen Wege gehen läßt und stch ihren irregeleiteten Augen gänzlich entzogen hat, er doch mit göttlichem Erbarmen über ihre Ent- wickelung wacht. Wo ihr Weg sich allzusehr in Bosheit verkehrt und er genöthigt ist, mit seiner Zornesruthe zuzuschlagen, da kann er es doch nicht über das Herz bringen, sie ungewarnt und unvorbereitet zu überfallen, sondern holt aus dem fernen Gottesvolk, welches ja aller Welt ein Segen sein soll, den faulen widerspenstigen Knecht her- bei, der noch den letzten Warnungsruf muß ergehen lassen. Warum aber will dieser Knecht nicht gehen und die Botschaft ausrichten? Weil er selber nichts lieber gewünscht hätte als die Zerstörung Ninive's. Er will nicht Ursach werden ihrer Rettung und Erhaltung. Denn vor seinem prophetischen Blicke liegt ja schon die jammervolle Zukunft Jsrael's ausgebreitet, und er weiß, daß es seiner Selbständigkeit be- raubt, gefangen und zerstreut werden soll unter die Heidenvölker durch Niemand anders als durch die Könige von Ninive, von Assur (vgl. Jes. 10, 5). Wie merkwürdig aber, daß Ninive wirklich der Stimme des Pro- pheten Gehör giebt, daß der König selbst der Erste ist mit dem Sün- denbekenntniß und der Umkehr „von dem bösen Wege und dem Frevel seiner Hände." Welch eine Macht des Gewissens, welch eine Furcht vor Gott! Man wird unwillkürlich an die Geißlersahrten des Mittel- alters erinnert. Der Herr selbst hält diese Buße der Niniviten den Juden als ein anklagendes Beispiel vor Augen (Luc. Ii, 30. 32). Und wenn wir aufmerken, treffen wir auch im Lauf der folgenden Jahrhunderte in diesem östlichen Weltreich immer einen tiefen Respect vor dem lebendigen Gott und seinen Boten. Da wo die Assyrer z. B. dem König Hiskia Vorhalten, daß sein Gott ihm nicht helfen werde, sagen sie nicht etwa, daß sein Gott nichtig sei, sondern daß das Volk Israel selber ihn verlassen und beleidigt, und daß Gott selber den Assyrern befohlen habe, wider Jerusalem herauf zu ziehen (Jes. 36, 7.10). Wir erkennen schon hier, daß dies mit semitischen Bestandtheilen so stark versetzte Ostreich von ganz anderer Gottesfurcht erfüllt ist, als jenes hamitische Mizraim mit seiner selbsterwahlten Weisheit. Dort hieß es umgekehrt: wer ist der Herr, deß Stimme ich hören müßte, ich weiß nichts von dem Herrn, will auch Israel nicht ziehen lassen (2 Mos. 5, 2). Solcher Ton trotziger Lästerung tritt uns, wenigstens in der ältern Zeit, in Asien nie entgegen. §. 5. Auflösung des Zehnstammereichs durch Assur (720 v. Chr.). Der Zustand der Schwache, in welchen das assyrische Reich durch diese Revolution versetzt war, kann nicht lange gewährt haben. Schon im folgenden Jahrhundert (nach 800) finden wir Medien wieder unter

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 114

1859 - Lübeck : Rohden
114 Ix. §. 8. Ueberblick über den Ausgang des Perserreichs. r.irte Sinnenkitzel und fleischliche Sündendienft ist kaum anderswo in gleichem Maße zu finden, wie in den orientalischen Reichen. Wie heut zu Tage das Türkenreich an den stummen Sünden, die von einem Ende dis zum andern reichen, gänzlich verfault und in sich selber zerfällt, so ist an den gleichen Sünden daö einst so herr- liche Perserreich zu Grunde gegangen und innerlich verfault. Nicht ohne sittlichen Schauder kann man die Hofgeschichten der letzten persischen Könige lesen. Da hat jede menschliche Schranke aufge- hörl: wie das Vieh laufen sie zusammen, Bruder und Schwester, Vater und Tochter, Mutter und Sehn, und in unkeilvoller Kreuzung setzen sich die blutschänderischen Verbindungen durch mehrere Ge- schlechter fort: das Volk ist in voller sittlicher Auflösung und Zer- setzung begriffen; es ist reif zum Gericht. Um hier noch die Namen der letzten persischen Könige zu nennen, so folgten auf den letzten Arlasastba zunächst Nerves Ii., Sog- dianus lind Dar ins Ochus oder Nothns, welche in den Jahren 424 und 423 um die Oberherrschaft kämpften. Der Letztere regierte unter fortwährenden Empörungen der Satrapen bis 404. Sein Nach- folger Artarerres Mnemon (bis 361) hatte gefährliche Kämpfe zu bestehen mit seinem Bruder Cyrus, mit den Griechen, den auf- rührerischen Aegyptern uitd anderen Grenzvölkern. Der dann folgende Artarerres Ochus däntpste zwar anfaitgs mit kräftigem Arm die Elnpörtutgen und unterwarf auch die Aegypter und Phönizier wieder, überließ sich aber hernach, wie alle seine Vorfahren, schwelgerischem Genußleben und ward 338 erntordet. Nach kurzer Zwischenregicrung des Arses folgte dann 336 schon D arius Cod oinannus, der letzte und vergleichsweise beste Fürst. Vielleicht ist er es, der Neh. 12, 22 Darius der Perser genannt wird, sonst ist es Daritis Ochtts. Die Politik aller dieser Fürsten blieb in Beziehung auf die jüdische Be- völkerung des gelobten Landes in denselben Wegen der Milde und Billigkeit, welche Cores und Darius Hystaspes eingeschlagen hatten. Nur einmal hören wir, daß den Juden (unter Artarerres Mn emon) eine siebenjährige harte Steuer auserlegt wird, zur Strafe für eine Frevelthat des Hohenpriesters zu Jerusalem. Und ein ander Mal wird erzählt, daß Artarerres Ochus, da er die aufrühreri- schen Phönizier wieder unterwarf, auch eine Anzahl Juden aus dem nördlichen Palästina, zur Strafe für den Beistand, den sie den Auf- rührern geleistet, als Gefangene mit sich fvrtgeführt und nach dem ka- spischen Meere verpflanzt habe. Im Ganzen also konnte Juda und Jerusalem sich unter der persischen Herrschaft friedlich und gedeihlich zu seiner neuen Bestimmuitg entwickeln. Diese Bestimmung aber war keine andere, als zunächst durch sein in der Leidensschule gelerntes strenges Festhalten an Gesetz und Gottesdienst einen lebendigen Protest einzulegen gegen alles heidnische Götzenwesen ringsumher, sodann allen frömmeren und heilverlangenden Seelen unter Juden und Heiden

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 307

1859 - Lübeck : Rohden
Xviii. §. 7. Mohamed's Entwürfe und Erfolge. Z07 man in den westlichen Provinzen nicht kannte. Dort nämlich war doch Christus und sein Wort von Anfang an Gegenstand gläubiger Verehrung geworden, vor dessen Herrlichkeit man sich beugte, auch wenn man seine Forderungen nicht erfüllte. Im Orient aber war schon während der ersten herrlichen Märtyrerzeir, noch viel mehr seit der Befreiung der Kirche vom heidnischen Joche die Person und das Werk des Erlösers mehr und mehr ein Gegenstand spitzfindiger Unter- suchungen, haarspaltender Begrisfstheilungen, witziger oder aber- witziger Schlüsse und Behauptungen geworden, und diente gleich einem todten Leichnam nur den anatomisihen Untersuchungen und. der aller- feinsten Zergliederung ; aber von dem lebendigen Herzschlag, von dem Pulstren des Blutes, dessen Lebensqnelle in die Kirche überströmen sollte, war nichts mehr zu spüren. Es ist höchst bezeichnend für den Unterschied zwischen Orient unddecident, daß unter all den endlosen theologischen Untersuchungen im Orient auch nicht ein einziges Mal die Frage: wie denn nun der einzelne Christ zur Seligkeit gelan- gen könne? oder eine ähnliche, die sich auf das persönliche Verhältniß des Sünders zu seinem Heiland bezöge, vorgelegt wurde. Dagegen im Oecident, wo solche theologische Streitfragen sonst gar nicht aufge- bracht wurden, war es eben nur diese Frage, über welche ein Streit entbrannte, der auch nicht einmal recht zu Ende geführt wurde. Und wie wurde gestritten im Orient! Nicht mit Gründen sondern mit Ge- walt und List, nicht von Theologen bloß sondern vom gesammten Volk bis zum Pöbel in den Schenken herab, nicht um die Wahrheit zu finden, sondern um die politische Macht zu behaupten. Denn im by- zantinischen Reiche war alle Theologie zugleich Politik, und die Kirche nur eine andere Form des Staates unter der Herrschaft der Kaiser. So wurde das Heilige in den Koth gezogen, das Salz war dumm ge- worden. Die Klerisei hatte durch ihren Geiz, Eitelkeit, Prachtliebe und leidenschaftliche Streitsucht alle Achtung beim Volk verloren. Die im Orient zuerst aufgekommenen Mönchsklöster waren Stätten der Faulheit, Geilheit und aberwitziger Speculation geworden. Die per- sönliche Frömmigkeit wußte keine andere Art, sich zu bethätigen, als durch übertriebene Kasteiungen des Leibes und Ueberspannungen von unglaublicher Art (Säulenheilige). Hier war also die Arznei (das Christenthum) vollständig in Gift verkehrt. Da durfte der Herr die Ehre seines Namens nicht länger schänden lassen. Solche Fleisches- religion durste nicht länger Christenthum genannt werden. Die hei- ligen Geheimnisse, die von diesen Namenchristen geschändet waren, wurden nun ihren unsauberen Händen genommen und was dann noch von äußerer Religion übrig blieb, das trat jetzt unter der Form und dem Namen des Islam den erschrockenen Vätern und Pflegern dieses Bastardsohnes mit schneidender Schwertesschärfe und gezücktem Mord- stahl gegenüber. §. 7. Mohamed's Entwürfe und Erfolge. Diese neue Lehre wollte Mohamed, der oft an epileptischen Zuständen litt, in wiederholten Verzückungen aus dem Himmel selbst 20*

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 590

1859 - Lübeck : Rohden
590 Xxv. §. 7. Die französische Revolution. waren und ihre unschuldigen Herzen als Spucknäpfe hergeben mußten für die widerwärtigsten Ausbrüche schulmeisterischer Gottesleuguungen und Kirchenspöttereien. Und endlich, um sicher und gewiß auch zu den niedrigeren und niedrigsten Ständen im Volk dem unfaubern Geist den Zugang zu bahnen, ward rings um die Hütten der Armuth her eine große Schanze von Branntweinbrennereien und Batterieen von Branntweinfässern angelegt, um sofort jede Gewissensregung, Zweifel und Bedenken eines unruhigen Herzens in dem höllischen Taumelwasser zu ersäufen. §. 7. Die französische Revolution. Und so stehen wir denn bei dem Anfang und Ausbruch jenes entsetzlichen Unheils, welches von Frankreich aus die römischen Län- der durchzogen hat und noch durchzieht, bei dem Hinwegthun der Obrigkeit, die Gott eingesetzt hat, und der Niederreißung aller Schran- ken, mit welchen der Herr die sinnliche, thierische, teuflische Natur der von Gott losgerissenen Menschheit umdämmt hat. Hier heben wir den Deckel von dem Topfe, in welchem Satan schon seit einem Jahr- hundert und länger sein höllisches Gebräu zur Verführung der Mensch- heit gekocht hat und dessen Bestandtheile heißen: Erschütterung der Kirche und Umsturz des Staates, Zweifel an der göttlichen Wahr- heit und Verachtung der irdischen Autorität, Verhöhnung aller Re- geln der Sittlichkeit und Beseitigung aller geschichtlichen Ordnung. Das Ziel ist: Christum vom Thron zu stoßen; da auch der Teufel wohl weiß, daß ihm solches nimmer gelingen wird, wenigstens so viele Menschen als nur irgend möglich um ihr Seelenheil zu betrügen, daß sie am Glauben Schiffbruch leiden und sittlich und geistlich zu Grunde gehen. Solch eine wilde, wüste, von Gott abgewichene, von allen bösen Leidenschaften beherrschte Masse einmal alle Bande sprengen und in ungebändigter Rohheit sich in dem Schlamm ihrer eignen Lüste wälzen zu sehen, ein ganzes Volk wehrlos in ihre Mörderhände gegeben, das mußte freilich ein königliches Schauspiel sein für den Feind und Mörder unserer Seelen, da mochte er sich freuen, ein Gro- ßes erreicht zu haben,— und wußte doch nicht, daß er auch hier wie immer nur der große Henkersknecht und Gefängnißwärter im Dienst des lebendigen Gottes ist. Denn Gottes Gerichte begannen jetzt über die ungläubige Christenheit sich zu entladen, zunächst über Frank- reich, welches von lange her für Europa das böse Princip gewesen ist und noch ist, und von Frankreich aus über Alle, die mit dem gottlosen Babel gehuret haben. Lange, lange hatten die in den Wegen Gotteö ersah-

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 236

1859 - Lübeck : Rohden
236 Xv. §. 5. Ausbreitung der christlichen Gemeinde in Asien u. Griechenland ic. bens erkennt man daran, nicht etwa daß gar keine Sünde mehr vor- kommt, sondern daß jede begangene Sünde innerlich sofort ihre Strafe findet, Ekel und Abscheu, Schmerz und Klage vor Gott erregt und zu immer tieferer Reue und Buße, zu immer festerer Ergreifung der Kindschaft im Glauben leitet. Eben so erkennt man die Gesundheit einer christlichen Gemeinde daran, nicht etwa daß in ihr keine offen- baren Sünden und Aergernisse mehr Vorkommen, sondern daß solche Aergernisse sofort wie zu Jerusalem ihre Strafe finden, überwunden werden und einen frischen und kräftigen Ansatz zur Buße und Glau- den in der ganzen Gemeinde Hervorrufen. §. 3. Ausbreitung der christlichen Gemeinde in Asien und Griechenland bis Rom. Einen Augenblick schien es, als wollte trotz des Befehles Christi (Matth. 28, 19) die neue Gemeinde sammt ihren Aposteln und Leh- rern sich nur auf Jerusalem und die nächste Umgebung beschranken, und als wollte jetzt endlich ganz Jerusalem sich bekehren zu dem Herrn, den es vorher in freventlichem Hohne von sich gestoßen hatte (Apostg. 6, 7). Aber es schien nur so. Sobald die hochgehaltenen jüdischen Heiligthümer, aus denen doch langst der Geist entwichen war, von den apostolischen Männern als entbehrlich, als unvereinbar mit der Heilsanstalt Christi dargestellt wurden, bricht die volle jü- dische Wuth wider die Schaar der Christen in Jerusalem los, Ste, phanus wird gesteinigt, die Gemeinde zerstreut (Apostg. 7, 36 ff. 8, 1 ff.) und Israel weift zum zweiten Male das dargebotene Heil mit Entschiedenheit von sich. Diese Zerstreuung und Verfolgung wird aber der Gemeinde zu einer gewaltigen Mahnung an des Herrn Befehl, nicht stille zu sitzen, sondern auszugehen mit dem Wort in alle Welt. So machen sich denn nun die zerstreuten und verspreng- ten Christen auf und ziehen umher und predigen weit und breit die frohe Botschaft und erfüllen alle Theile des gelobten Landes mit dem Schall des Evangeliums. Da entstehen aller Orten ähnliche Ge- meinden wie zu Jerusalem, und auch von ihnen werden dieselben hohen und wundersamen Dinge gerühmt, wie von der ersten aposto- lischen Gemeinde (Apostg. 9, 31). Aber die Heilsboten beschranken sich mit ihrer Verkündigung jetzt nicht mehr auf Juden und auf die Gegenden des jüdischen Landes. Bald ans eignem Entschluß, bald auf besondere göttliche Weisung wenden sie sich schon zu Samaritern und Heiden (Apostg. 8, 5ff.); Apostg. 10 endlich zerreißt der Herr selber mit gewaltiger Hand den letzten Zaun und Damm, den er zwischen Juden und Heiden ausgerichtet hatte. Er hebt die Speise- gesetze auf, durch welche bis dahin jeder Heide dem Juden als un-
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